Montag, 21. Juni 2010

Wo kein Wille, da kein Weg

Dieser Tage gab es im Bezirksmuseum Hietzing eine Lesung. Daß man als Rollstuhlfahrer auf einiges gefaßt sein muß, hat sich auch dieses Mal bestätigt. Nicht nur, daß beim Eingang drei Stufen sind und es keine Möglichkeit gibt, sich bemerkbar zu machen, fand ich dann im Hof einen stufenlos zugänglichen Eingang. Nur - welch' Überraschung - die Türe war verschlossen!



Gott sei Dank hatte ich in weiser Voraussicht meinen persönlichen Assistenten mitgenommen, der ging rein und holte jemanden, der mir die stufenlos zugängliche Türe aufsperrt. Als ich nachfragte, warum gerade diese Türe, die eigentlich - soweit ich die Logik des Architekten nachvollziehen kann - für Rollstuhlfahrer geplant war, zugesperrt ist, meinte ein älterer Herr: "Die Türe dürfen wir nicht aufmachen, das ist unser Notausgang".



Notausgang oder Rollstuhleingang bleibt dahingestellt, Tatsache ist, Rollstuhlfahrer werden von öffentlich zugänglichen Veranstaltungen ausgesperrt.

Und wenn sie, wie in meinem Fall, doch einen persönlichen Assistenten an ihrer Seite haben, müssen sie diesen zahlen, nur damit der Assistent jemanden holt, der die Tür aufsperrt. Aber so werden wenigstens Arbeitsplätze geschaffen.



Eine Glocke beim Eingang wäre, meiner Meinung, die bessere Alternative und würde die Wirtschaft - wenn auch nur kurzfristig - auch beleben.

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