BehindertenvertreterInnen sind keine "Spinner"
Sie besitzen viel Fachwissen und
ein Netzwerk von Fachleuten, damit
Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben
integriert werden können.
Integrationvon Menschen mit psychischer oder
geistiger Behinderung ist möglich, wenn man auf
ihre individuellen Schwächen ausreichend eingeht,
sagt der Wiener Behindertensprecher Gerhard-
Norbert Ludwig. Dafür gibt es viele Möglichkeiten,
wenn Motivation statt Demotivation zum Leitbild
wird. "Es gilt, für die einzelnen Menschen das Beste
zu erreichen, in Zusammenarbeit mit der Behindertenvertretung,
externer Arbeitsassistenz, ArbeitsmedizinerInnen
und PsychologInnen. Die Beurteilung
der Integrationsfähigkeit ins Arbeitsleben muss
objektiv und nachvollziehbar sein." Einzelentscheidungen
vom grünen Tisch aus dürfe es nicht geben.
Ludwig kritisiert, dass derzeit oft unzureichend
geschulte Vorgesetzte dilettieren und damit optimale
Lösungen verhindern. Manchen ist es angenehmer,
gegenüber den betroffenen KollegInnen
die gewählten BehindertenvertreterInnen lieber
nicht zu erwähnen oder gar einige als "Spinner" zu
verunglimpfen. Behindertensprecher Ludwig: "Jeder
Mensch, gleichgültig, ob behindert oder nicht, ist
Mitglied unserer Gesellschaft und hat das Recht auf
menschliche, taktvolle, insgesamt also nicht-diskriminierende
Umgangsformen."
Er formuliert mit Nachdruck: "Menschen, die sich
nicht an diese Grundregeln halten können oder
wollen, dürfen nicht auf jene losgelassen werden,
die häufig noch einem zusätzlichen Leidensdruck
ausgesetzt werden." Beschimpfungen wie "deppert",
"blöd" usw. sind nicht nur beleidigend, sondern
auch strafbar - das sei denen ins Stammbuch
geschrieben, die ihren eigenen Wert bloß über die
Geringschätzung anderer definieren. Und das ist ja
wirklich mies.
Quelle: https://drive.google.com/file/d/0B8k7EUv9Vz7lRXo5Mk9UZ21BbU0/view
aus: teamwork 01/2011 - Hauptgruppe - Behinderte, Seite 27
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