Immer wieder hörte ich über Umwegen, daß blinde Personen ihren Blindenhun vor der Wirtschaftsuniversität warten lassen mußten und sie selbst von einer Sekretärin durchs Haus geführt werden mußten. Wie gesagt, über Dritte Erzählungen zu hören ist immer schwierig. Bis ich eines Tages von einer blinden Frau selbst einen Anruf bekommen habe, die mir diese Geschichte bestätigte.
Ich rief im Wissenschaftsministerium an und fragte, wie ich den blinden Studierenden an der WU helfen könne. Von dort bekam ich die Antwort: "Frau Götzinger, sie wissen, die Universitäten sind seit kurzem privat, also dürfen Sie sich nicht mehr in deren Angelegenheiten als Behindertenbeauftragte einmischen, obwohl sie früher für alle Unis Wiens zuständig waren".
Das konnte ich so nicht akzeptieren und rief an der WU an, ob Blindenhunde blinden Studierende begleiten dürfen.
Ich stieß auf eine sehr verständnisvolle Mitarbeiterin, die mir versprach, sich der Sache anzunehmen. Gleichzeitig fragte sie mich, wie das ganze an der Hauptuni gehandhabt wird.
Sofort suchte ich die Passage der Hausordnung heraus und schickte sie ihr.
Einige Wochen später bekam ich einen Anruf. Es wurde gerade in einer Sitzung beschlossen, daß zukünftig Blinden- und Partnerhunde an der WU blinde Personen und Rollstuhlfahrer begleiten dürfen.
Zeitgleich wurde auf der Hauptuni die Hausordnung dahin abgeändert, daß nicht nur Blindenhunde das Haus betreten durften, sondern auch Partnerhunde.
Somit wurden zwei Probleme auf einmal gelöst.
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